Die Morgenandacht Wir brauchen Sorge für das gemeinsame Haus

Klaus Hagedorn
Klaus Hagedorn

Die Morgenandacht Wir brauchen Sorge für das gemeinsame Haus

Wir brauchen einen neuen Blick auf ein würdiges Leben aller Menschen, der heutigen und der künftigen, fordert Pastoralreferent Klaus Hagedorn.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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Wir brauchen einen neuen Blick auf ein würdiges Leben aller Menschen, der heutigen und der künftigen, fordert Pastoralreferent Klaus Hagedorn.

Klimafragen stehen derzeit nicht oben auf unserer Tagesordnung. Sie sind verdrängt! Aber der Klimawandel ist dramatisch. 2023 war das wärmste Jahr in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Von den 20 abgebildeten wärmsten Jahren Deutschlands waren zwölf in den vergangenen 20 Jahren. Der Klimawandel verstärkt Extremwetter. All das deutet auf eine unheilvolle Zukunft hin. Wir leben nicht im Frieden mit Natur und Umwelt, nicht im Frieden mit uns selbst. Es herrscht Krieg, viel zu viel davon.

Wir brauchen die Sorge für das gemeinsame Haus, unsere Erde. Wir brauchen einen neuen Blick auf ein würdiges Leben aller Menschen, der heutigen und der künftigen. Wir brauchen Respekt vor den Grenzen unseres Planeten. Papst Franziskus weist immer wieder darauf hin. Er sagt: "Das Klima ist ein gemeinschaftliches Gut von allen für alle... Die Menschheit ist aufgerufen, sich der Notwendigkeit bewusst zu werden, Änderungen im Leben, in der Produktion und im Konsum vorzunehmen, um zumindest diese Erwärmung (des Klimasystems) oder zumindest die menschlichen Ursachen, die sie hervorrufen und verschärfen, zu bekämpfen." Soweit das Zitat aus dem Papstschreiben "Laudato Si".

Armuts- und Umweltfragen gehören zusammen. Milliarden Menschen leiden Not – und die natürlichen Lebensbedingungen für künftige Generationen sind dramatisch gefährdet. Auch die Kirchen müssen Armut und Umweltzerstörung als zusammenhängend betrachten und die Ursachen endlich entschieden in den Blick nehmen.

Vor allem wir, die Menschen in den industrialisierten Ländern auf der nördlichen Welthalbkugel, und die Wohlhabenden dieser Welt, leben weit über dem Niveau, das die Erde aushält.

"Diese Wirtschaft tötet." Dieser viel diskutierte Satz von Papst Franziskus ist praktisch zu illustrieren: mit Blick auf die Erschöpfung des Fischbestandes speziell derjenigen, die vom Fischfang leben und nichts besitzen, um ihn zu ersetzen; mit Blick auf die Verschmutzung des Wassers, die die Ärmsten trifft, die kein abgefülltes Wasser kaufen können; mit Blick auf den klimabedingten Anstieg des Meeresspiegels, der vor allem die verarmte Küstenbevölkerung im Süden der Welt trifft, die nichts hat, wohin sie umziehen könnte. 

Wir sind aufgewachsen in dem Denken, dass wir Eigentümer und Herrscher seien, berechtigt, unsere Erde auszuplündern. Wir vergessen, dass wir selbst Erde sind. Unser Körper besteht aus den Elementen des Planeten; seine Luft gibt uns Atem und sein Wasser belebt uns. Wir müssen die Krankheitssymptome und all das Seufzen auf unserer Erde wahrnehmen. Wir brauchen ein "hörendes" Herz, offene Sinne und Kraft zum Widerstehen. Und in allem die Hoffnung und Zuversicht, die uns auf die Beine helfen und auf neue Wege führen. Im Sinne des Jesus von Nazareth bedeutet Hoffen, den nächsten Schritt zu tun!

Autor/Autorin

  • Pastoralreferent Klaus Hagedorn

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Der Morgen mit Tom Grote

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