Auf der Bühne Kindheit als Tanzstück: "Joujouville" am Theater Bremen
Standdatum: 19. November 2024.
Worum geht es?
In "Joujouville" geht um Fantasie, um die Kindheit und ums Spielen. Das Publikum wird direkt in das Spiel "Simon says" miteinbezogen: Die Gruppe muss ein Kommando wiederholen, aber nur wenn es mit dem Ausspruch "Simon says" beginnt. Jemand sagt zum Beispiel: "Simon says: Hände hoch, Simon says Hände runter". Wer beim letzten Kommando die Hände hochgenommen hat, scheidet aus. Das Spiel wird mit Tänzen verbunden. In einer Szene tanzt eine Person Kindergekritzel nach. Das Geschreibsel bildet praktisch die Anleitung, nach der sich die Person bewegt. Im Laufe des Stückes baut sich so immer mehr Dynamik auf. Gleichzeitig wird die Stimmung zunehmend ernster und ein wenig düster.
Wie sieht das Bühnenbild aus?
Das Bühnenbild von Theresa Isabella Malessa besteht hauptsächlich aus einer rosa Samtkulisse, die an eine Gameshow erinnert. Das passt zum Titel "Joujouville", was übersetzt "Spielzeugstadt" bedeutet. Im Stück dreht sich alles ums Spielen. Für Regisseur und Hauschoreograf Samir Akika war das die Grundidee: "Lass uns schauen, wie viel noch von der Kindheit, von dieser Unschuldigkeit, da ist. Das ist etwas sehr Universelles, denn wir waren alle mal Kinder." Das Stück zeigt aber auch: Nicht alle Kinder sind durchweg glücklich, in vielen Kindheiten steckt Dunkelheit. Das spiegelt auch das Bühnenbild wider: Gegen Ende war es zerlegt.
Was sagt unser Kritikerin?
"Ich glaube, viele Leute haben sich an ihre eigene Kindheit erinnert gefühlt. Das Publikum hat teilweise herzlich gelacht, das habe ich so bei einem Tanzstück auch noch nie erlebt. Da scheint viel von der Leichtigkeit auf der Bühne übergesprungen zu sein. Am Ende wurde es zwar ein bisschen grotesker, aber mir hat der Abend großen Spaß gemacht", sagt Frieda Ahrens.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Samstagmorgen, 16. November 2024, 10:10 Uhr