Auf der Bühne Tanzen gegen Ausgrenzung: "Drinnen und Draußen" am Theater Bremen

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Junge Schauspielerinnen und Schauspieler auf einer Bühne des Theater Bremen
Szene aus "Drinnen und Draußen": Hier erforschen Menschen in Bewegung, was diese zwei Begriffe bedeuten können. Bild: Theater Bremen | Jörg Landsberg

"Drinnen und Draußen" heißt die neue Moks-Produktion für Kinder ab sechs Jahren am Theater Bremen. Es ist ein inklusives Tanztheaterstück – im doppelten Sinn.

Worum geht es?

Im Stück dreht sich alles um die Frage: Wer ist drinnen, wer draußen? Dabei gibt es keine klare Geschichte, vielmehr wird die Handlung szenisch auf einer Metaebene verhandelt. Auf der Bühne steht ein kleines Haus: Wer darf da hinein – wer nicht? In einer anderen Szene werden "Drinnen" und "Draußen" personifiziert: Die beiden Figuren erzählen von ihrer Freundschaft und dass sie sich eigentlich ganz gut verstehen: "Du bringst immer frischen Wind rein", sagt Drinnen zu Draußen.

Was gibt es auf der Bühne zu sehen?

Junge Schauspielerinnen und Schauspieler auf einer Bühne des Theater Bremen
Wer gehört dazu, wer nicht – und warum? Darum geht es in der neuen Produktion am Theater Bremen. Bild: Theater Bremen | Jörg Landsberg

Auf der Bühne steht ein Haus aus roten, beweglichen Textilstreifen, wie wir sie aus Waschanlagen kennen. Dieses Material macht es möglich, dass die Tänzerinnen und Tänzer durch die Tür und die Wände gehen können. "Drinnen" und "Draußen" ist somit nicht mehr abstrakt, sondern ganz plastisch sichtbar.
Dazu bewegen sich acht Menschen über die Bühne. Sie gehören zum Ensemble des "Jungen Theater Bremen" und zum "Verein Tanzbar Bremen". Die Produktion ist ein Projekt der Pik-Förderung, ein Programm für inklusive Kunstpraxis.

Es geht in dem Stück jedoch nicht um die Inklusion von Menschen mit Behinderung. Ausgrenzung erfahren viele im Leben. Der Regisseurin Antje Pfundtner geht es auch noch um etwas Anderes: "Ich habe schon öfter mit Menschen mit Behinderung gearbeitet und für mich gibt es da keinen Unterschied im Arbeitsprozess. Diese Grenzen zwischen "draußen" und "drinnen" lösen sich schnell auf. Weil wir setzen ja die Grenzen. Gesellschaft setzt Grenzen." Genau das sieht man am Ende auf der Bühne: In der letzten Szene fällt das Haus auseinander: Drinnen und draußen sind nur Konstrukte.

Was sagt unsere Kritikerin?

Es ist ein unglaublich dynamisches, sehr lebhaftes Stück und immer wieder total witzig. Das Tanzstück ist für Kinder ab sechs Jahren gemacht, aber es funktioniert auch für Erwachsene gut. Im Stück gab es durchaus Momente, in denen ich dachte: "Oh, das ist vielleicht etwas gruselig für Kinder". Aber direkt hinter mir saßen zwei Kinder und die hatten richtig Spaß. Bereits im Vorfeld wurde mit Kindern an dem Stück gearbeitet, zahlreiche Schulklassen waren bei den Proben zu Gast. Das hat sich gelohnt: Das Theaterstück trifft seine Zielgruppe genau – und darüber hinaus auch alle Altersklassen, die einfach nur Spaß am und im Theater haben möchten.

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Sonntagmorgen, 16. März 2025, 09:36 Uhr

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