Die Morgenandacht Wie gehe ich um mit der Angst?

Klaus Elfert

Die Morgenandacht Wie gehe ich um mit der Angst?

Wie verhalte ich mich, wenn ich Angst vor etwas Neuem habe? Diakon Klaus Elfert sagt: Jesus macht Mut, weil er die Perspektive zurechtrückt.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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Wie verhalte ich mich, wenn ich Angst vor etwas Neuem habe? Diakon Klaus Elfert sagt: Jesus macht Mut, weil er die Perspektive zurechtrückt.

Wir alle haben sicher etwas, was uns Sorgen bereitet, Angst spüren lässt, Dinge, mit denen wir uns einfach schwertun. Und dann fallen uns sicher etliche Ausreden, je nach Lebenssituation ein:  Ich bin zu jung, zu alt, zu schwach, zu klein... vieles könnte noch angefügt werden. Wenn das alles so einfach wäre, seine Angst loszuwerden.

Es gibt da eine Geschichte in der Bibel, die von Jesu ersten Jüngern erzählt (Lukas 5,1-11). Jesus war unterwegs und stolperte über so ein paar junge Männer, unter anderem über einen, der Petrus heißt, der ist gerade beim Fischen auf dem See. Jesus hilft und – oh Wunder, oh Wunder – die Fische wollen nur so gefangen werden, die Fischernetze sind bald zu klein, die Fischerboote laufen über vor gefangenem Fisch. Man sollte meinen, die Fischer sind überwältigt vor Freude - aber tatsächlich macht ihnen das Ganze Angst. Was ja nun auch irgendwie verständlich ist, weil das nicht mit rechten Dingen zugehen kann.

Was macht Jesus also? Welche therapeutische Weisheit hat er auf Lager, um Petrus seine Angst zu nehmen? Er sagt ihm ein wenig lapidar, er solle mal keine Angst haben, das seien ja nur kleine Fische, er solle ihm doch lieber nachfolgen und Menschenfischer werden. Und irgendwie hat Petrus das fasziniert. Also macht sich Petrus auf, folgt Jesus nach und fischt von nun an große Fische. Und was ist aus seiner Angst geworden?

Ich stelle mir das so vor: Da hat jemand Angst vor etwas Ungewohntem, etwas Neuem. Und ein anderer macht ihm Mut; ja, und nicht nur das, Jesus rückt die Perspektive zurecht. Nach dem Motto: Petrus, du kannst Größeres leisten als das! Wenn einer dem anderen etwas zutraut, verschieben sich die Ängste. Dann erfahren wir, wie wertvoll und aufbauend Wegbegleitung im direkten oder auch übertragenen Sinne sein kann.

Der Blick weitet sich, die Perspektive ändert sich. Da bin ja ich gemeint! Da traut mir jemand etwas zu, mehr als ich es selber vermag. Wovor sollte ich da noch Angst haben? Höre und spüre ich diese Zusage? Sie gilt auch mir. Da ist einer, der spricht sie mir ganz persönlich zu. Der hält mich nicht für zu jung, zu alt... Dieser Eine glaubt an mich.

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