Die Morgenandacht Prüfen mit Kopf und Herz

Andrea Schneider
Andrea Schneider

Die Morgenandacht Prüfen mit Kopf und Herz

Prüft alles und behaltet das Gute. Pastorin Andrea Schneider bedenkt in dieser Woche das kirchliche Jahresmotto aus den Paulusbriefen der Bibel. Heute geht es um die Sternsinger und das Prüfen mit Kopf und Herz.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Prüft alles und behaltet das Gute. Pastorin Andrea Schneider bedenkt in dieser Woche das kirchliche Jahresmotto aus den Paulusbriefen der Bibel. Heute geht es um die Sternsinger und das Prüfen mit Kopf und Herz.

Heute, am Drei-Königs-Tag, klingeln sie wieder an vielen Türen, auch bei uns im Nordwesten: Kleine und große Sternsinger. In lange Gewänder gehüllt, Krone oder Turban auf dem Kopf, einen Stern am langen Stab dabei, singen sie vielleicht ein Lied. Sammeln jedenfalls Geld für Kinder in Not. Die Sternsinger-Tradition gründet auf einer Erzählung aus dem Matthäusevangelium: Weit entfernt im Osten entdecken gebildete Männer, Astronomen und vermutlich auch Astrologen, Zahl unbekannt, eine überaus seltene Sternkonstellation am Himmel.

Die weisen Männer machen sich ans Prüfen und Deuten:
Ist das ein Zeichen für die Geburt des lang ersehnten neuen Königs der Juden??
Aber die Kopf-Arbeit genügt ihnen nicht. Sie spüren auch eine Herzens-Sehnsucht.
So machen sie sich selbst auf die Suche nach diesem besonderen König,
der himmlisches Licht bringen soll in die Dunkelheit der Welt.

Sie nehmen die uralte Verheißung buchstäblich "wahr" und folgen dem neuen Stern. Schritt für Schritt. Ein weiter, gefahrvoller Weg. Klug und klarsichtig lassen sie sich nicht kirre machen von den listigen Plänen und verlogenen Worten des alten Königs. Und schließlich finden sie den neuen König – aber nicht im Prunk-Palast der Hauptstadt, sondern in der Provinz, in einer Armuts-Absteige. Die Weisen schauen das Kind an und begreifen mit Kopf und Herz: Ein wirkliches Wunder! Ihre Hoffnung erfüllt sich: Eine neue Zeit.
Die Geburt dieses Kindes, dieses neuen, heil-samen Herrschers, bricht die Macht des menschen-verachtenden alten. Umkehrung der Verhältnisse.
Und sie, die Großen, verbeugen sich vor dem Kleinen. Für ihren Rückweg folgen sie einem Traum und umgehen Hass und Gewalt des alten Herrschers.

Aus den namenlosen Sterndeutern wurden in der Tradition drei Könige: Kaspar, Melchior, Balthasar. Wohl wegen der drei königlichen Geschenke, die sie dem Kind überreichen: wertvolles Gold, wohlriechenden Weihrauch, heilsame Myrrhe. Die Zahl Drei steht für die drei damals bekannten Kontinente – Europa, Afrika, Asien – oder für die drei Lebensalter – jung, erwachsen, greisenhaft. All dies will sagen: Mit der Geburt von Gottes Kind ist etwas Wichtiges, etwas Gutes geschehen für die ganze Welt und alle Menschen. Diese Geschichte klingt an, wenn heute Sternsinger an unseren Türen klingeln und gutes Geld sammeln für gute Zwecke. Und sie lässt die etwas spröde kirchliche Jahreslosung 2025 freundlicher klingen: "Prüft alles und behaltet das Gute!" Prüfen ist nicht nur eine Kopf-Sache. Auch das Herz prüft mit. Und die Hoffnung.

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  • Andrea Schneider

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