Die Morgenandacht "Ich mache alles neu"
Standdatum: 20. Januar 2025.
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- Verfügbar bis: 20. Januar 2027 Informationen zur Verweildauer
Die "Offenbarung des Johannes" ist für Christof Haverkamp ein faszinierender Bibeltext. Entstanden in einer Krisenzeit, steht am Ende Optimismus.
Viele Menschen glauben heute: Die fetten Jahre sind vorbei. Die dramatisch wachsende Erderwärmung macht Angst, ebenso der Rechtspopulismus oder der Nahost-Konflikt oder der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Überall Krise. Hört sich alles nicht gut an. Wie soll es weitergehen? Wir fühlen uns ohnmächtig, ausgeliefert und hilflos. Der Blick auf die Welt kann uns derzeit ziemlich pessimistisch stimmen. Einer ähnlichen Herausforderung stellt sich auch die "Offenbarung des Johannes" – es ist das allerletzte Buch der Bibel. Die Offenbarung richtet den Blick auf eine zukünftige Welt, in der Gott plant, entscheidet und handelt. Diese Offenbarung des Johannes, so sagen Theologen, ist eine Quelle der Hoffnung, der Ermutigung und des Trostes. Dieses Buch hat auch den ersten verfolgten Christen geholfen.
Der Autor nennt sich Johannes, aber wir wissen nur wenig über ihn. Er schreibt, dass er auf die Mittelmeer-Insel Patmos vor Ephesus verbannt wurde. Was er erlebt hat, deutet er als handfeste Krise. Und diese Erfahrung bestimmt seine Erinnerung. Sehr negative Erlebnisse haben Johannes geprägt. Zugegeben: Die "Offenbarung des Johannes" ist kein Buch, das sich einfach runterlesen lässt. Das Werk enthält viele Bilder und Symbole, zum Beispiel "Ein Buch mit sieben Siegeln". Von feuerroten Drachen ist die Rede und von Monstern, die aus dem Meer aufsteigen.
Johannes schreibt über Flüsse, die sich blutrot färben und von Heuschrecken, die über die Erde herfallen. Auch Pferde und Reiter, Posaunen und Engel kommen vor. Diese Beschreibungen sollte man nicht wortwörtlich auslegen. Vieles bleibt rätselhaft. Johannes kennt sich aus mit den Propheten des Alten Testaments und greift viele ihrer Aussagen auf. In der Dramaturgie der "Offenbarung" tritt Johannes auf wie ein Regisseur. Sein mysteriöser Text entwickelt sich wie ein Science-Fiction-Film. Zu Beginn führt er uns Leserinnen und Leser in die Rollen und die Welt der Apokalypse ein. Am Ende stehen strahlende Bilder. Eine Stadt aus Gold, geschmückt mit Edelsteinen zum Beispiel. Und es gibt eine Zusage: Der Herr der Geschichte hält trotz allen Unheils das Heft des Handelns in der Hand: Hoffnung und Freiheit werden die Endzeit prägen. Die heutigen Opfer von Ungerechtigkeit bekommen die verdiente Gerechtigkeit.
Johannes beschreibt eine Welt, in der es keine Not und keine Krankheiten mehr gibt, kein Leiden und keine Trauer. Es kommt ein neuer Himmel und eine neue Erde. Die Stimme Gottes verspricht: "Seht her, ich mache alles neu!" Wie das aussehen wird, können wir mit unseren heutigen Maßstäben gar nicht erfassen. Fest steht aber: Am Ende steht nicht ein Nichts – sondern ein Gott, der Heil und Gerechtigkeit schafft.