Die Morgenandacht 80° Longyearbyen

Manuela Brocksieper
Manuela Brocksieper

Die Morgenandacht 80° Longyearbyen

Manuela Brocksieper ist diakonisch-pädagogische Mitarbeiterin der Epiphanias-Gemeinde. Aber sie ist auch Geologin. Sie ist viel in der Welt herumgekommen. In dieser Woche berichtet sie von ihren Eindrücken und Erlebnissen auf verschiedensten Breitengraden der Welt. Heute vom 80.° Breitengrad in Nordnorwegen, von einem der nördlichsten Orte der Welt.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Manuela Brocksieper ist diakonisch-pädagogische Mitarbeiterin der Epiphanias-Gemeinde. Aber sie ist auch Geologin. Sie ist viel in der Welt herumgekommen. In dieser Woche berichtet sie von ihren Eindrücken und Erlebnissen auf verschiedensten Breitengraden der Welt. Heute vom 80.° Breitengrad in Nordnorwegen, von einem der nördlichsten Orte der Welt.

In dieser Woche geht es um die vielen Breitengrade der Welt. Orte, an denen ich als Geologin bereits war und die unterschiedlicher nicht sein können. Nur eines haben sie alle gemeinsam: sie haben mich sehr beeindruckt! Die Woche der Breitengrade beginnt an dem Breitengrad, der für mich der bisher nördlichste war. Nicht ganz auf 80 aber auf 78 ° Nord liegt Longyearbyen. Die Hauptstadt von Svalbard, wie man in Norwegen Spitzbergen nennt. Immer noch 1000 km vom Nordpol entfernt – aber für mich schon sehr weit im Norden. Einer der nördlichsten Orte der Erde. Die arktische Wildnis ist hier nur von wenigen Menschen ganzjährig erlebt.

In dem Bergbaustädtchen gibt es aber alles, was man braucht: Kindergarten, Schule, ein Schwimmbad, eine Universität, etliche Geschäfte, Hotels und Wohnhäuser. Es gibt Polar-Jazztage und einen Marathonlauf, Feste, Sport und Schlittenhunde. Eine Saatenbank für zur Aufbewahrung von verschiedensten Samen, Nutzpflanzen und Gemüsesorten der verschiedensten Länder – und natürlich eine Kirche. Monatelange Dunkelheit folgt den hellen Monaten, wo die Sonne nicht untergeht.

Hier ist die Heimat der Eisbären, Walrosse, Wale und Polarfüchse. Hunderte von Vögeln nisten hier ebenso wie Robben und Rentiere. Hier sind wir Menschen die geduldeten Besucher.
In der Bibel steht ein Vers, der mich begleitet hat in den hohen Norden: Ich habe es dir gesagt! Sei stark und sei mutig! Lass dir keine Angst einjagen, lass dich nicht einschüchtern, denn dein Gott, steht dir bei, wo du auch bist. Das muss man sich manchmal sagen, wenn man einsam auf Bärenwache steht im Wind. Oder wenn einem der eigene Mut fern im ewigen Eis nicht mehr reicht. Man unsicher ist im Leben. Sich ausgesetzt und angreifbar fühlt. Aber mir war dieser Vers immer ein Trost unterwegs. Ich bin nicht allein. Da ist jemand bei mir, der mich sieht und mich trägt.

Egal auf welchem Breitengrad der Welt ich unterwegs bin. Ob am Äquator, weit weg im Süden oder ganz weit nördlich von allen meinen Lieben nicht begleitet im Arktischen Ozean. Ob in Wüste oder auf einem Gletscher. An den Hängen von Vulkanen oder neben einem Wasserfall. Er ist da. Und trägt mich in allem und auf allen Breitengeraden.

Autor/Autorin

  • Manuela Brocksieper

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