Die Morgenandacht Durchatmen und die Nerven bewahren

Klaus Hagedorn
Klaus Hagedorn

Die Morgenandacht Durchatmen und die Nerven bewahren

Der Alltag verlangt uns durch weltweite Krisen emotional einiges ab. Klaus Hagedorn nennt einige Wegweiser, um dennoch die Nerven zu bewahren.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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Der Alltag verlangt uns durch weltweite Krisen emotional einiges ab. Klaus Hagedorn nennt einige Wegweiser, um dennoch die Nerven zu bewahren.

Ich möchte einige Wegweiser nennen für den Alltag, der uns derzeit durch weltweite Krisen emotional stark herausfordert. Diese Anregungen helfen, damit wir den Blick bewahren für das, was ist und was wirkt – und damit wir gleichzeitig die Nerven bewahren und in allem ruhig durchatmen. Klagen tut gut. Entlastet. Ich darf klagen. Es kommt heraus, was mich bedrängt. Klagen drückt oft auch tiefes mitgefühltes Leiden aus. – Es wäre nur gut, beim Klagen allein nicht stehen zu bleiben. Ich sollte mich auch fragen, was trotz meiner Klagen schön ist am Leben – oder auch schön war. Und ich könnte dann täglich mit Rückblick auf den Tag – vielem zum Trotz – für drei Dinge danken, nicht mehr und nicht weniger!

Gute soziale Kontakte sind wichtig für die Gesundheit von Körper, Geist und Seele. Wir sollten sie besonders pflegen. Es gibt so viele Kommunikationswege, die ich kreativ angehen kann. Und manchmal darf man sich im Leben – auch menschlich – von dem trennen, was einem nicht mehr guttut. Jeden Tag kann ich für mich neu klären, was heute wichtig ist. Dazu gehört sicherlich in die Natur zu gehen, Spazieren, Radfahren – also eine bewusste Unterbrechung des Tagesablaufs – alleine oder zusammen mit den Kindern oder mit Menschen, die mir einfach guttun – weg vom Homeoffice, vom Computer, vom Fernseher, raus aus meiner gewohnten Komfortzone.

Dann: Eine Struktur für den Alltag, also ein klarer Tagesrhythmus, gibt Boden unter die Füße und verhindert, sich gehen zu lassen. Dazu gehören die Aufstehzeit am Morgen, die Hygiene, regelmäßige Essenszeiten, Kleidung und sinnvolle Tätigkeiten. Wir können nicht verhindern, dass wir in diesen Zeiten dunkel gefärbte Gedanken und negative Gefühle in uns entdecken. Wie damit umgehen? Eine Möglichkeit ist, "im Kopf zu träumen und zu reisen" – und vielleicht so zu verwandeln für den Moment.
Eine andere ist, dass ich meine Situation mit der Situation anderer Menschen vergleiche. Ich stelle mir oftmals Menschen in den aktuellen Kriegssituationen vor, Menschen, die nicht wissen, wohin sie sich wenden sollen oder wie es ihren Lieben geht. Ich stelle mir das Leben in einem Flüchtlingslager vor. Es ist eine zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit. Solche Blicke helfen mir, über den eigenen Tellerrand zu schauen und mich zu engagieren.

Wesentlich für mich ist, mich an die Zusagen meiner jüdisch-christlichen Religion, für alle Menschen zu erinnern: Du, Mensch, bist einmalig, ein Original, kostbar und liebenswert. In dir ist etwas Unzerstörbares - in aller Zufälligkeit und Hinfälligkeit. Du trägst in dir den Atem Gottes, also etwas, das bleibt und lebt und dich lieben lässt. Lass dir dies gesagt sein und verlass dich drauf; lass dich lieben; und in dem Maße, in dem du dich lieben lässt, wirst du Ihn, den deshalb Einzigen, lieben (wollen müssen) - und den Nächsten, denn er ist wie du. Das ist ein Zuspruch, der mich trägt. Das ist kostbarer Trost – in vielem.

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  • Klaus Hagedorn

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