Auf der Bühne Viele Sprachen, viele Rollenwechsel: "We are Hamlet"

Premiere "We are Hamlet" im Theater am Leibnizplatz in Bremen

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Schauspielerinnenauf der Bühne beim Stück "We Are Hamlet"
Theaterszene aus "We are Hamlet". Das Stück hatte am 2. Mai Premiere bei der Bremer Shakespeare Company. Bild: Bremer Shakespeare Company | Marianne Menke

Die großen Fragen der Menschheit stehen im Mittelpunkt: Wer bin ich? Was will ich sein? Und: Was mache ich eigentlich mit meinem Leben? Fragen, die sich vor knapp 400 Jahren auch schon William Shakespeare gestellt hat. Daraus entstand einer seiner bekanntesten Hauptcharaktere: Hamlet. Die Bremer Shakespeare Company hat den Stoff aufgegriffen und bringt mit "We are Hamlet" eine Neuinterpretation auf die Bühne.

Worum geht es?

Schauspielerinnen auf der Bühne beim Stück "We Are Hamlet"
Theaterszene aus "We are Hamlet". Bild: Bremer Shakespeare Company | Marianne Menke

Hamlet stellt die Urfragen des Menschseins. Deswegen ist für die Shakespeare Company laut Ankündigung des Stückes klar: Wenn wir Hamlet verstehen, verstehen wir uns selbst und eben auch die anderen. Das führt auch zur Idee der Völkerverständigung, die in der Inszenierung eine große Rolle spielt. Die Besetzung ist international, die Schauspielenden kommen aus Tschechien, der Ukraine und Deutschland. Neben der Hauptsprache Englisch werden deshalb auch einzelne Szenen oder Textzeilen auf Deutsch, Tschechisch oder Ukrainisch gespielt.

Bis auf eine Ausnahme schlüpfen alle Schauspielerinnen und Schauspieler einmal in die Rolle von Hamlet. Nur der Schauspieler, der den Bösewicht Claudius spielt bleibt seiner Rolle treu.

Wer sollte die Inszenierung nicht verpassen?

Im Großen und Ganzen ist das Stück für echte Shakespeare-Fans sicher sehr unterhaltsam, alle anderen werden Schwierigkeiten haben, mitzukommen, auch weil einige Darsteller keine klare englische Aussprache haben.

Was sagt unsere Kritikerin?

Zwei Schauspieler auf der Bühne beim Stück "We Are Hamlet"
In "We are Hamlet" stehen existentielle Fragen der Menschheit im Mittelpunkt. Bild: Bremer Shakespeare Company | Marianne Menke

Es gab definitiv ein paar Highlights: Beim berühmten "Sein oder Nichtsein"-Monolog waren nur die Schauspielerinnen auf der Bühne. Ihnen gelang es, die schnelle Wechsel zwischen den Sprachen und Textzeilen zu meistern. Das war echt beeindruckend und emotional, weil der Text sehr leise und klar vorgetragen wurde.

Da konnten die Worte wirklich richtig wirken und das karge Bühnenbild hat sich bezahlt gemacht, weil nichts abgelenkt hat. Aber ansonsten ist das Stück doch sehr am Original hängengeblieben, auch sprachlich. Dabei hätte man aus diesem Wechselspiel der Sprachen viel mehr machen können.

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Morgen 3. Mai 2024, 08:10 Uhr

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