Auf der Bühne Drogen, Zocken, Raven: Das Theater Bremen wird zu einem Club
Premiere im Kleinen Haus
Standdatum: 2. April 2024.
Das Kleine Haus des Theater Bremens verwandelt sich in etwas zwischen Untergrund-Club und Computerspiel-Universum. Man kommt nur über den Seiteneingang rein und kann mit den Menschen auf der Bühne mitraven. "Freedom Collectiv" ist ein experimentelles, immersives Musiktheater.
Worum geht es?
Die Beschreibung "Musikererlebnis" fasst es ganz gut zusammen, denn die genaue Handlung scheint an dem Abend nicht so wichtig. Es geht um vier Personen, die man in einer Art Computerspiel-Universum begleitet und die im Auftrag des Ministeriums eine neue Droge testen sollen, was aber nach hinten losgeht. Das Ganze spielt in dem Club "Freedom Collective" – und da fängt das Erlebnis an: Das Kleine Haus des Theater Bremens verwandelt sich für das Stück in einen Club.
Was gab es zu sehen?
Sehr viel gleichzeitig: Die Bremer Philharmoniker stehen mit vier Sängern, vier großen Bildschirmen und einem Tanzkollektiv aus acht Personen auf der Bühne. Hinzu kommen diverse Gäste, da sich jede Person frei bewegen darf. Und dann wird das Publikum auch noch dazu gebracht, ständig das eigene Handy zu checken. Denn vor Beginn des Stückes konnte man sich mit seinem Handy "einchecken" und während des Stückes wurden Informationen über das Smartphone gesendet.
Wer sollte die Inszenierung nicht verpassen?
Für alle, die Lust auf einen experimentellen Abend haben. Das ist nicht für jedermann geeignet. Das Stück ist Teil von "Noperas", der Fond Experimenteller Musiktheater fördert mit diesem Projekt ein Musikstück der freien Szene – in Bremen findet das Ganze schon zum fünften Mal statt. Das Stück war schon in Gelsenkirchen zu sehen und wird danach noch in Darmstadt gezeigt. Dabei wechseln die Besetzungen aber: Die Personen, die auf der Bühne singen, tanzen und die Musik live spielen, sind in Bremen andere als in den anderen Städten. Das Grundteam bleibt aber das Gleiche.
Was sagt unsere Kritikerin?
Mir haben vor allem die Momente gefallen, in denen es einen sehr großen Genre-Bruch gibt: Klassische Musik und Opernsängerinnen und -sänger und dann auf einmal Technomusik und ein Rave. Außerdem ist es natürlich immer ein tolles Erlebnis, Sängerinnen so nah neben sich stehen zu sehen, weil die auch teilweise singend durch das Publikum gelaufen sind. Aber inhaltlich ist bei mir wenig hängen geblieben – das war aber vielleicht auch nicht das Ziel dieses Erlebnis-Abends.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Mittag, 31. März 2024, 11:48 Uhr