Die Morgenandacht Same der Hoffnung

Andrea Schneider
Andrea Schneider

Die Morgenandacht Same der Hoffnung

Vor 32 Jahren hat die UN den "Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut" ausgerufen. Pastorin Andrea Schneider stellt ein besonderes Projekt vor, dass ein Tropfen auf den heißen Stein ist und dennoch viel in Bewegung bringt.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Vor 32 Jahren hat die UN den "Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut" ausgerufen. Pastorin Andrea Schneider stellt ein besonderes Projekt vor, dass ein Tropfen auf den heißen Stein ist und dennoch viel in Bewegung bringt.

Heute ist der "Internationale Tag für die Beseitigung der Armut", ausgerufen von der UN schon 1992. Sein Ziel: ein menschenunwürdiges Leben am Rande des  Existenz-minimums, sogenannte absolute Armut, global zu überwinden. Aber als Weltgemeinschaft sind wir immer noch weit, leider sogar zunehmend weit davon entfernt. Das finde ich so schlimm.
Trotzdem… oder gerade deswegen: Ich lade Sie ein, mal mit mir auf einen positiven Punkt auf der riesigen Hunger-Weltkarte zu gucken. Auf ein kleines Hoffnungs-Projekt: 

Die Balaka-Farm: ein 20 Hektar großes Gelände im Süden von Malawi, einem der ärmsten Länder der Welt. Die Farm gehört zur Baptistenkirche von Malawi, ist ein Projekt der europäisch baptistischen Missionsgesellschaft EBM International. Sie wird geleitet von der deutschen Missionarin Karin Schwarz. Seit sechs Jahren bilden Karin und ihr 10-köpfiges einheimisches Team hier Jugendliche in ökologischer Landwirtschaft aus. "Farming God’s Way". Landwirtschaft nach Gottes Art, so wie er es sich für seine Schöpfung und Menschen vorstellt. Das ist das Konzept.

Aus den umliegenden Dörfern kommen für drei Monate 30 Lehrlinge auf die Farm. Sie lernen Getreidesorten kennen, die auf diesem Boden gut wachsen, bauen heimisches Gemüse an, das sich verkaufen lässt auf dem Markt. Sie erleben, dass man statt mit teurem Kunstdünger mit selbst hergestelltem Kompost auch gute Erträge erzielen kann. Hühner mit 100 Eiern täglich und sogar einige Bienenvölker bereichern das Farm-Leben. Karin Schwarz, Fachfrau für Naturheilkunde, bringt den Lehrlingen auch bei, wie sie aus Heilpflanzen wirksame Medizin herstellen können. Zur eigenen Gesundheit, aber auch zum Verkauf über "Anamed".  Das ist ein Netzwerk für Naturmedizin in tropischen Ländern. Altes Wissen neu entdeckt. Zusammenarbeit auf Augenhöhe statt Belehrung von oben herab.
Die Mitarbeitenden der Farm sichern sich ihren eigenen Lebensunterhalt, versorgen auch ihre Familien. Ihre Anti-Armuts-Kenntnisse vervielfältigen sich.

Ich habe Karin gefragt, was sie so begeistert an ihrer Arbeit. Sie sagt: "Wenn die jungen Leute zu uns kommen, sind sie so verschlossen, so tief hoffnungslos: Ich bin nichts wert, bin ja nicht bei den Reichen, wir hungern halt, bleiben arm als Familie. Aber nach einer Weile ändert sich das: Hey, sagen sie, ich bin ja wer, wertgeachtet von andern Menschen und auch von Gott. Ich kann was lernen, kann was anbauen, vielleicht auch mal was verkaufen… Das ist für mich immer wieder ein Highlight, wenn ein junger Mensch Hoffnung bekommt. Hoffnung richtig spürt. Und die dann sozusagen in die Erde tut, halt so wie einen Samen, der aufgeht."

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  • Andrea Schneider

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