Die Morgenandacht Schutzengel – mehr als nur Dekoration

Heinrich Siefer
Heinrich Siefer

Die Morgenandacht Schutzengel – mehr als nur Dekoration

Engel erinnern Heinrich Siefer daran, dass wir auf dem Weg durchs Leben jemanden brauchen, der uns an die Hand nimmt, wenn wir schnell Hilfe benötigen.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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Engel erinnern Heinrich Siefer daran, dass wir auf dem Weg durchs Leben jemanden brauchen, der uns an die Hand nimmt, wenn wir schnell Hilfe benötigen.

Als unsere Kinder klein waren, gehörte das Gebet zum Schutzengel zu ihren liebsten Gebeten. Zum einen, weil ihre Oma es oft mit ihnen sprach, gesprochen hat. Zum anderen spürten sie vielleicht intuitiv, dass da einer ist, der sie auf ihrem Weg durchs Leben begleitet. Engel faszinieren nicht nur Kinder – Engel haben scheinbar immer Konjunktur. Nicht nur in der Weihnachtszeit. Beim Einkaufen begegnen sie uns im blauen Gewand als Umweltschutzengel auf zahlreichen Produkten. "Hallo Engel!", klingt es manchmal auch im Radio. Und so mancher ist erleichtert, wenn ein "Gelber Engel" die Autopanne behebt. Engel erscheinen auf Glückwunschkarten und Hochzeitseinladungen als rundlich-fröhliche Putten oder Harfe spielende Flügelwesen. Und viele sprechen wie selbstverständlich vom Schutzengel.

"Du bist mein Schutzengel!" – oder – "Da habe ich aber einen Schutzengel gehabt!" Wenn jemand so etwas sagt, steckt dahinter mehr als Kitsch und Dekoration. Dann ist da gerade noch einmal etwas gut gegangen. Wenn wir vom Schutzengel sprechen, bekennen wir, dass gelingendes Leben nicht allein in unserer Hand liegt. Allerdings merken wir oft erst später, dass wir einen Schutzengel hatten.

Zu allen Zeiten haben Menschen Bilder für die Erfahrung des Engels gesucht. Mir sind die Engelbilder meiner Kinderzeit noch sehr präsent. Sie hingen im Schlafzimmer über meinem Bett. Ein Bild zeigte einen Engel, der ein Kind an der Hand über eine Brücke führt. Ein anderes Bild, belegt mit Silberstaub, zeigte Engel an allen vier Pfosten eines Kinderbettchens. Die Gesichter der Engel strahlten Wärme und Zuneigung aus. Sie sagten: "Hab keine Angst! Du bist nicht allein! Ich bin bei dir!" 

Ich erinnere mich gern an diese Bilder. Sie erzählen davon, was wir Menschen auf unserem Weg durchs Leben brauchen: Jemanden, der uns an die Hand nimmt, jemanden, der schnell da ist, wenn wir Hilfe brauchen. Daher vielleicht auch die Flügel. In einem bekannten Gedicht von Rudolf Otto Wiemer heißt es: "Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein, die Engel... Vielleicht ist es einer, der gibt dir die Hand, oder er wohnt neben dir, Wand an Wand, der Engel."

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  • Heinrich Siefer

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