Im Porträt Hasina Mohammed – die "gute Seele" im Zentrum Dünenweg
Standdatum: 28. April 2023.
Hasina Mohammed arbeitet seit vier Jahren im Arbeits- und Lernzentrum "Dünenweg". Dort kümmert sie sich um Kinder und Babys – und ist nicht nur deshalb eine große Unterstützung für deren Mütter.
Erst acht Jahre ist es her, dass Hasina Mohammed selbst aus Syrien nach Deutschland geflohen ist. Inzwischen ist sie in Bremen-Nord für Frauen, die eine ähnliche Geschichte haben, eine wichtige Unterstützung.
Kinderbetreuung schafft Kontakt zu Müttern
Wenn Frauen zur Beratung in den "Dünenweg" kommen, an Workshops teilnehmen oder anderswo wichtige Termine haben, passt Hasina Mohammed auf ihre Kinder auf. Hasina Mohammed schaukelt Babys auf dem Arm, spielt, singt und malt mit Kindern. Aber die 43-Jährige ist viel mehr als ihre Kinderbetreuerin: Mit ihrer Arbeit sorgt sie dafür, dass die Frauen im Stadtteil von Hilfsangeboten erfahren und sie nutzen.
„Ich rufe die Frauen auch an und lade sie zu Fahrradkursen ein, zu Schwimmkursen oder ins Sprachcafé.“
Hasina Mohammed
Hasina Mohammed war die erste Mitarbeiterin überhaupt, die im Dünenweg für die Kinderbetreuung eingestellt wurde. „Sie hat sofort das Vertrauen der Kinder gehabt und auch dazu beigetragen, dass ihre Mütter hier regelmäßig vorbeischauten“, erinnert sich Kirsten Gharbaoui. Das sei für die anderen Angebote im Dünenweg bis heute sehr wichtig, so die Chefin von Hasina Mohammed. „Sozialpädagogische Angebote und Beratung in Stadtteilen anzubieten, ist das eine. Aber es ist immer eine Herausforderung, die Menschen auch zu erreichen, die Hilfe brauchen, und sie dazu zu bringen, dass sie die Angebote auch nutzen. Dafür ist Hasina ein wichtiges Bindeglied.“
Hasina Mohammed baut Brücken und ist immer nah dran an dem, was im Stadtteil geschieht. Sie erfährt schnell, wenn eine Frau neu in den Stadtteil zieht, der die Angebote des Sozialzentrums helfen können. Dann spricht sie sie an, lädt sie ein, stellt die Projekte vor - auch muttersprachlich, wenn sie kann.
Eigene Geschichte hilft, auf Sorgen einzugehen
Wenn Hasina Mohammed von ihrer Arbeit nach Hause kommt, dann warten dort ihr Mann und ihre zwei gerade erwachsenen Kinder. Ihre 19-jährige Tochter macht eine Ausbildung, ihr 22-jähriger Sohn und ihr Mann arbeiten. Als staatenlose Kurdin war es für sie in Syrien nicht so leicht möglich, eine Schulausbildung zu machen und zu arbeiten.
Nicht immer fällt es ihr leicht, an die Zeit und ihre Familie in Syrien zu denken – und gerade wegen ihrer eigenen, oft belastenden Gedanken, kann sie anderen Frauen mit Migrationshintergrund so gut helfen. „Ich möchte Frauen unterstützen, denen es vielleicht ähnlich geht, die ihre Ängste und Sorgen mitbringen. Und möchte sie motivieren, Schritt für Schritt, hier Fuß zu fassen."
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, 28. März 2023, 13:40 Uhr